Ilya Danishevsky
Mannelig in Ketten. Roman

Was wie eine Liebesgeschichte beginnt, entpuppt sich als eindringliche Neurosenstudie. Diese changiert zwischen literarisch psychoanalytischen Perspektiven und politischem Antikriegspathos mit dem Drang, eine unerwünschte Realität zu verdrängen. Wir befinden uns in einer fiktiven Welt, in der Elend und Ironie Hand in Hand gehen. Ein Bild dafür, dass im zeitgenössischen Russland nichts unpolitisch sein kann, auch nicht die Liebe.

Mit Zeichnungen von Tanya Pioniker 

Aus dem Russischen von Anja Schloßberger

No. 38 | 200 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Format 22 x 16,5 cm, Hardcover in Fadenheftung mit Kapitalband, farbigen Vor- und Nachsatz

1. limitierte Auflage von 500 durchnummerierten Exemplaren

ISBN 978-3-945867-41-9

EUR 35.00

In Danishevskys Texten werden immer wieder Grenzen gesetzt und gesprengt: zwischen Dichtung und Prosa, Körper und Leib, Eros und Thanatos. Diese subversive Arbeit erfordert Mut. Weiblichkeit. Wahnsinn und Courage. Im Raum der Gegenwart ist die romantische Rede — sowie das, was sie impliziert — ein Skandal, ein Vergehen gegen den Geschmack, ein Verstoß gegen ein unausgesprochenes Tabu.
Sex, Tod, Gewalt jeglicher Art liegen im Bereich des Erlaubten. Danishevsky arbeitet mit dem, was verboten ist.
— Maria Stepanova

 
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Ilya Danishevsky geboren 1990 in Moskau. Studierte Religionsgeschichte an der Russischen Staatlichen Humanitären Universität. Absolvent des Moskauer Literaturinstituts. Chefredakteur des Buchprojekts Anhedonia (Verlag AST), das sich der Untersuchung von Gewaltinstitutionen im modernen Russland widmet. Kurator der Literaturabteilung von Snob.ru. Schreibt Gedichte und Prosa. Lebt und arbeitet in Moskau.

 
 
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Tanya Pioniker geboren 1994 in Moskau. Absolventin des Instituts für Gegenwartskunst (2013) und der Fakultät für Internationalen Journalismus am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (2015). Sie begann ihre Ausstellungstätigkeit im Alter von 17 Jahren. Im Jahr 2014 nahm sie am Parallelprogramm der Europäischen Biennale Manifesta-10 teil. Sie lebt und arbeitet in Moskau.

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Anja Schlossberger geboren 1974 in München. Nach dem Studium der Slavistik und Philosophie an der LMU München wurde sie an der FU Berlin mit einer Arbeit zu Leonid Lipavskij promoviert. Sie übersetzt Literatur, Philosophie, Kunst und Essays, u.a. Jakov Druskin, Boris Groys, Leonid Lipavskij, Kasimir Malewitsch, Pawel Pepperstein, Valerij Podoroga und Oxana Timofeeva. Sie ist Übersetzerin und Publizistin und lebt in Berlin.